Rezensionsexemplar
Informationen:
Titel: Nachtschwärmer
Autorin: Moira Frank
Verlag: cbj-Verlag
Genre: Jugendroman
Erschienen: 22.07.2019
Preis: 17,00€
Seitenanzahl: 394
Mein Vater hatte die Stirn gerunzelt, als ich ihm gesagt hatte, dass Ole keine Bücher las, aber das was es auch gewesen
Das Cover:
Es hat mich persönlich sehr angesprochen. Wie der Wind durch die Haare der Person wehr und auch der Hintergrund gefällt mir gut. Mit viel Fantasie könnte das Bild an die letzte Szene im Buch erinnern. Ich finde nur, dass umso länger man das Cover anschaut umso störender wirkt die Schrift. Aber so etwas ist ja immer Ansichtssache.
Der Klappentext:
Er macht neugierig und verrät auch nicht zu viel. Nur finde ich schade, dass mit keinem Wort klar wird, dass es ein LGBTQ+ Buch ist als welches es angepriesen wird (das wurde mir gesagt ich hätte es sonst nämlich nicht bemerkt)
„Dir sightseeingtechnisch was bieten.“
„Die schönsten Maisfelder Brandenburgs?“, fragte ich matt. Viktor lachte.
Die Handlung:
Helena wird von Lukas über Facebook angeschrieben mit der Frage ob sie neun Finger habe. Schnell stellte sich heraus, dass die beiden Halbgeschwister sind und Helena, die ihre Mutter nie kennengelernt hatte noch ein weiteres Kind hat. 3 Wochen haben die beiden Kontakt und plötzlich schreibt ihr Lukas nicht mehr zurück.
Als sie dann einen Anruf von seinem Vater bekommt mit der Nachricht er hatte einen tödlichen Autounfall bricht für sie eine Welt zusammen. Alle denken ihr geht es wegen dem nicht bestandenen Abi nicht gut denn keiner weiß, dass sie einen Halbruder hat und er gestorben ist nicht einmal ihr Vater. Nachdem es ihr körperlich immer schlechter geht und sie öfter umkippt verschreibt ihre Ärztin ihr Kur und Helena fasst sich den Plan in der Uckermark, wo Lukas gelebt hat, zu fahren. Als sie ihrem Freund erzählt, dass sie gerne am See in der Uckermark zelten möchte ist er erst überrascht aber mit einer Lüge glaubt er sie sei dort schon einmal gewesen.
Die beiden fahren in den Sommerferien dort hin und Helena trifft auf Mikey und Viktor, die sie sofort als die besten Freunde ihres Bruders erkennt. Auch stellt sich bald heraus, dass die Putzkraft des Zeltlagers die „Exfreundin“ Clara von Lukas ist. Helena verbringt viel Zeit mit den dreien und vernachlässigt so ihren nichtsahnenden Freund. Und dann ist da nicht nur ihre Mutter sondern auch viele andere Dinge…
Meine Meinung:
Ich habe mich wirklich über das Buch gefreut als ich die Bestätigung des Bloggerportals gesehen habe. Leider hat sich diese Freude aber ziemlich schnell gelegt.
Als erstes möchte ich den LGBTQ+ Aspekt ansprechen, denn erst auf Seite 125 wird etwas LGBTQ+iges erwähnt. Und auch nur das Wort ´Lesbe´. Was mich leider enttäuscht, da, wie mir mitgeteilt wurde, das Buch als LGBTQ+ angepriesen wird.
(Achtung Spoiler) Clara, die die „Exfreundin“ von Helenas Schwester ist, ist lesbisch. Deshalb würde ich das ganze nicht LGBTQ+ Buch nennen, sondern Buh mit queeren Charakteren.
In den letzten Kapiteln kommt dann das Outing von Mikey mit dem Satz „Ich bin schwul“. Für mich kam das ganze ziemlich gezwungen so als ob man unbedingt noch eine Sexualität mit einbringen.
Auch die „große Spannung“ kam mir leider ziemlich gezwungen und auch sehr unrealistisch beschrieben vor. Was ich schade fand, denn der eigentliche Plot hätte wirklich Potenzial. Das Buch wurde immer langatmiger und ich hatte immer weniger Lust das Buch zu beenden. Aber ich hatte immer die Hoffnung, dass am Ende noch etwas total tolles kommen würde (was („Spoiler!“) nicht kam).
Auch Aussagen wie „…nicht assig, aber auch nicht schwul…“ haben mich abgeschreckt. Auch gab es meiner Meinung nach zu viele Beleidigungen und rassistische und sexistische Aussagen für ein Jugendbuch. Auch Nazi Vergleiche sind für mich ein No Go . Ich bin bei Beleidigungen wirklich nicht so aber hier war es einfach zu oft und in Verbindungen die mir wirklich missfallen sind.
Auch gefällt mir das Ende nicht denn es sind selbst für ein offenes Ende meiner Meinung nach noch zu viele Fragen offen.
Leider konnten sich meine Erwartungen nicht bestätigen und ich kann es auch nicht mit gutem Gewissen weiter empfehlen. Dennoch sollte sich jeder eine eigene Meinung bilden
1,5⭐️/5⭐️
Vielen Dank an das Bloggerportal-Team für das Rezensionsexemplar. Dies hat meine Meinung in keinster Weise beeinflusst.